Ein aktualisierter Bericht des European Photovoltaik-Technologie und Innovationsplattform (ETIP PV) weist darauf hin, dass Europa ein Gleichgewicht zwischen der Notwendigkeit eines raschen Ausbaus der Photovoltaikkapazität und Innovation finden muss, um die Wettbewerbsfähigkeit aufrechtzuerhalten.
Das Whitepaper „PV-Herstellung in Europe: Ensuring Resilience through Industrial Policy“ ist eine Aktualisierung des vorherigen Weißbuchs vom Mai 2023 und untersucht einige der Herausforderungen, denen sich politische Entscheidungsträger im Bereich der Resilienz in der Solarproduktion in Europa gegenübersehen.
ETIP PV ist davon überzeugt, dass, wenn die Vergrößerung des Umfangs und die Verbesserung der Kostenwettbewerbsfähigkeit die obersten Prioritäten für die kurzfristige Widerstandsfähigkeit der Branche sind, für die langfristige Widerstandsfähigkeit des europäischen Photovoltaikmarkts Investitionen in Forschung, Innovation und hochwertige Produkte sowie die Erzielung großer Vorteile erforderlich sind. Maßstabseinführung sind ebenso wichtig.
Im Dezember 2022 startete die Europäische Kommission das Europäische Solar-PV Industry Alliance und signalisiert damit seine Ambition, die interne Solarkapazität zu erweitern. Damals war es das Ziel der Allianz, bis 2025 eine jährliche Produktionskapazität von 30 GW über die gesamte Wertschöpfungskette zu erreichen.
Unterstützung für europäische Hersteller von Solaranlagen sei erforderlich, da es in Europa an einer integrierten PV-Fertigung im Gigawatt-Maßstab mangele, die Konkurrenz durch asiatische Anlagenhersteller zunimmt und Technologielösungen rund um Investitionen in Forschung und Entwicklung zur Verfügung stehen, heißt es in dem Bericht.
Risiken treten häufig auf, wenn man sich für eine Technologie mit geringer Marktdurchdringung entscheidet oder in die Entwicklung von Geräten investiert, die keinen Umsatz generieren. Daher müssen Solarunternehmen Risikofaktoren beseitigen und sich dazu verpflichten, in die zukünftige Entwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen zu investieren, so ETIP PV.
Die größte Herausforderung für politische Entscheidungsträger und Interessenvertreter der Solarindustrie besteht darin, Resilienzanforderungen effektiv umzusetzen und dabei die Auswirkungen dieser Maßnahmen auf neue Investitionen in Europa und die Kosten neuer PV-Projekte in dieser Region zu berücksichtigen.
Da die Zyklen der Photovoltaik-Technologie kurz sind, können innerhalb von fünf Jahren oder weniger neue Technologien verfügbar werden und Investitionen in damals aktuelle Technologien möglicherweise veraltet sein oder, zumindest was die Leistung betrifft, nicht mehr auf dem gleichen Niveau konkurrieren können.
Darüber hinaus beleuchtet der Bericht die aktuellen industriepolitischen Herausforderungen, vor denen Europa steht, nämlich wie die PV-Industrie mit aufkommenden neuen Technologien wie Perowskiten Schritt halten kann.
„In den nächsten Jahren muss Europa konzertierte Anstrengungen unternehmen, um seine führende Position bei der Perowskit-Innovation im Laufe der Jahre in Wettbewerbsfähigkeit der Branche umzuwandeln und den Grundstein für die nachhaltige Entwicklung der gesamten europäischen Photovoltaikindustrie zu legen.“